Messgeräte für den Aufzug der Zukunft:
KCI 419 Dplus und LINA 200

Die seilbetriebene Aufzugstechnik der nahen Zukunft kennt keine Mikroschalter für die Bremslüftüberwachung mehr. Denn der neue HEIDENHAIN-Aufzugsdrehgeber KCI 419 Dplus liefert Positionswerte als Motorfeedback für die Aufzugsregelung und Zusatzinformationen für das Bremsenmonitoring.

In der weiteren Zukunft fahren Aufzüge sogar ohne Seil. Dafür präsentiert HEIDENHAIN ebenfalls eine Messgerätelösung:
das absolute Längenmesssystem LINA 200.

Aufzugsdrehgeber KCI 419 Dplus 
Zweidimensional war gestern

KCI 419 Dplus – Position und Bremsen überwachen

Der induktive Aufzugsdrehgeber KCI 419 Dplus liefert nicht nur Positionsdaten für die Antriebsregelung von Seilaufzügen. Er kann darüber hinaus auch den Bremsenhub ohne zusätzliche Microschalter detektieren und die Temperatur der Bremse erfassen. Damit eignet sich der KCI 419 Dplus für das Monitoring der Bremsen. Die Diagnosedaten liefert er über die EnDat-Schnittstelle an die Folge-Elektronik, die daraus den Bremsenstatus – gelüftet oder geschlossen – und den Verschleiß der Bremse ableiten kann.

Der neue KCI 419 Dplus bietet mehr Verfügbarkeit und Sicherheit sowie deutlich reduzierte Aufwände bei Montage, Verkabelung, Justage und Wartung. Integriert in einem Gerät sind:

  • Motorregelung
  • Bremslüftüberwachung
  • Verschleißanzeige
  • Temperaturmonitoring
  • Online-Selbstdiagnose
  • Digitale Datenübertragung

Durch seine unmittelbare Nähe zum Motor und zu den Bremsen liefert der KCI 419 Dplus auch relevante Daten für die Temperaturüberwachung – wiederum ohne zusätzliche Sensoren. Diese Daten erlauben ebenfalls Rückschlüsse auf Fehlfunktionen.

Die Verkabelung des Gesamtsystems ist deutlich einfacher, da sämtliche Parameter über ein Kabel mit der rein seriellen Schnittstelle EnDat 2.2 übertragen werden. Weitere Vorteile sind die besseren Möglichkeiten für Remote Monitoring und Predictive Maintenance.

Zusätzlich zu diesen völlig neuen Möglichkeiten bietet der KCI 419 Dplus alle Stärken klassischer HEIDENHAIN-Drehgeber. Die induktive Abtastung ist robust gegen Verschmutzung und Vibration und bekannt für hohe Betriebssicherheit.

LINA 200: Das absolute Längenmessgerät
für den seillosen Aufzug der Zukunft

Eine Aufzugskabine, die nicht über Seile bewegt wird und sowohl senkrecht als auch waagrecht fahren kann – für diese Vision liefert HEIDENHAIN die Messtechnik: das absolute induktive Längenmesssystem LINA 200. Es besteht aus zwei Spuren mit unterschiedlicher Signalperiode, die zu einem absoluten Positionswert verrechnet werden.

Eine Besonderheit des Maßstabs ist dabei, dass die beiden Spuren nicht in einer Ebene angeordnet sind, sondern sich gegenüberliegen. Das dafür realisierte u-förmige Maßstabdesign ermöglicht nicht nur die Abtastung der Maßverkörperung von beiden Seiten. Die doppelwandige Ausführung schützt auch die Teilung und die Abtastung vor mechanischen und elektromagnetischen Einflüssen. Außerdem realisiert diese Art der Konstruktion ein geringes Gewicht bei maximaler Steifigkeit.

Das LINA 200 liefert zuverlässig hochgenaue Positionssignale für die Antriebsregelung des seillosen Aufzugs. Zudem bietet es genügend Toleranzen für ein praxisgerechtes Montagekonzept im Aufzugsschacht und um Bewegungen des Gebäudes auszugleichen. Bei langsamer Fahrt sowie beim Beschleunigen nach und beim Abbremsen vor einem Stopp sorgt die hohe Auflösung der Positionswerte von 18 Bit bei einer Messlänge von ca. 600 mm für eine sehr angenehme, sanfte Bewegung.

Sichere Datenübertragung mit EnDat für hohe Dynamik und hohen Fahrkomfort

Die Signale der Abtastköpfe des LINA 200 sind so stabil und so reproduzierbar, dass die im EnDat-Protokoll definierten Diagnosewerte zur Signalqualität Rückschlüsse auf die mechanischen Toleranzen der Führungsschienen zulassen. Damit dient das Längenmessgerät LINA 200 nicht nur zur Antriebssteuerung, sondern liefert auch Daten für eine permanente Diagnose bzw. Zustandsüberwachung der Mechanik. So können Laufabweichungen während des Fahrbetriebs erkannt werden.

Die hochgenauen Positionswerte überträgt die EnDat 2.2-Schnittstelle rein digital an die Nachfolgeelektronik. In dieser Applikation bietet EnDat 2.2 aber noch einen weiteren wichtigen und sicherheitsrelevanten Vorteil: In der Umgebung von Linearmotoren entstehen üblicherweise starke elektromagnetische Störfelder. Die EnDat 2.2-Schnittstelle verfügt über eine hohe elektromagnetische Verträglichkeit und gewährleistet – im Gegensatz zur herkömmlichen Datenübertragung mit analogen Signalen – eine sichere Datenübertragung auch in diesem Umfeld.

AMO WMKA: Zwischen senkrechter und waagrechter Fahrt wechseln

Der Wechsel der Bewegungsrichtung von der Senkrechten in die Waagrechte erfolgt beim seillosen Aufzug der Zukunft an Drehgelenken im Aufzugsschacht, die über leistungsstarke Torquemotoren angetrieben werden. Die für die Regelung des Torquemotors notwendigen Positionsdaten liefern modulare Winkelmessgeräte wie das AMO WMK. Alternativ können hier auch offene Längenmessgeräte wie die Baureihe HEIDENHAIN LIC eingesetzt werden.